... newer stories
Sonntag, 21. September 2008
Der "versexeste" Polizeiruf aller Zeiten!?
("Polizeiruf 110 - Eine Maria aus Stettin",
ARD, 20:15 Uhr)
Das meldete noch am Tage vorher aufgeregt wer?
Natürlich die BILD-Zeitung!
Aber, ihr lieben Moralisten vom Springer-Verlag, ihr könnt beruhigt sein! Außer einem nackten Busen, zwei entblößten Popos und einer kaum mehr als angedeuteten Sexszene in einem Büro gab es nichts Welterschütterndes zu sehen. Krimis spielen da, wo es Kriminelle gibt, also auch im "Milieu", wo's gerade um Sex geht; und ein bisschen lebensecht aussehen sollte das Ganze ja schon.
Die Geschichte: ein deutscher Zuhälter verkauft die Babys polnischer Prostituierte an reiche Deutsche und bringt die Mädchen dann um. Die Polin Maria liebt sowohl ihr Baby und als auch ebendiesen Zuhälter, durchschaut sein Spiel nicht, gerät dabei in Lebensgefahr. Ein deutscher und ein polnischer Kommissar ermitteln gemeinsam ...
Das Drehbuch wartete mit interessanten Typen auf, die dank guter schauspielerischen Leistungen echt und lebendig wirkten, wie die naive Hure, der brutale Zuhälter, der unterwürfige Handlanger. Besonder gelungen: der polnische Kommissar, ein halb muffiger, halb netter, mal sturer, mal nachsichtiger und Nietzsche zitiernder Weiser.
Drei sind bekanntlich einer zuviel: wegen des polnischen Kommissars wurde nur einer der beiden Stamm-Kommissare Telheim und Hinrichs für die Aufklärung der Sache gebraucht. Also fiel gleich zu Beginn Hinrichs erst mal von der Leiter und wurde mit Knochenbrüchen für den Rest des Films ins Krankenhaus entsorgt. Die machen da kurzen Prozeß, unsere Drehbuchschreiber!
Die beiden Handlungsstränge (einerseits das Geschehen im "Milieu", andererseits die Polizeiarbeit) liefen eine Zeitlang ein bisschen zäh nebeneinander her, bis es dann doch noch recht dramatisch wurde. Man ahnte schon, wie es ungefähr ausgehen würde, das tat der Spannung aber keinen Abbruch.
Ein wenig aufgesetzt wirkte die Liebesgeschichte zwischen dem deutschen Kommissar Telheim und einer polnischen Kollegin: sehen - treffen - im Bett landen. Danach ist sie verliebt in ihn und begehrt ihn auf Dauer, er aber will doch lieber frei bleiben; sie fühlt sich daher wie ein Hure ausgenutzt. Diese Nebenhandlung sollte wohl das Verhältnis von deutschen Männern und polnischen Frauen auf einer höheren Ebene zeigen (ergänzend zur Beziehung des deutschen Zuhälters zur polnischen Prostituierten).
Insgesamt nach Anlaufschwierigkeiten ein unterhaltsamer Krimi mit einem lebendigen Einblick in ein interessantes Thema: das nicht immer leichte Verhältnis von Deutschen und Polen.
Natürlich die BILD-Zeitung!
Aber, ihr lieben Moralisten vom Springer-Verlag, ihr könnt beruhigt sein! Außer einem nackten Busen, zwei entblößten Popos und einer kaum mehr als angedeuteten Sexszene in einem Büro gab es nichts Welterschütterndes zu sehen. Krimis spielen da, wo es Kriminelle gibt, also auch im "Milieu", wo's gerade um Sex geht; und ein bisschen lebensecht aussehen sollte das Ganze ja schon.
Die Geschichte: ein deutscher Zuhälter verkauft die Babys polnischer Prostituierte an reiche Deutsche und bringt die Mädchen dann um. Die Polin Maria liebt sowohl ihr Baby und als auch ebendiesen Zuhälter, durchschaut sein Spiel nicht, gerät dabei in Lebensgefahr. Ein deutscher und ein polnischer Kommissar ermitteln gemeinsam ...
Das Drehbuch wartete mit interessanten Typen auf, die dank guter schauspielerischen Leistungen echt und lebendig wirkten, wie die naive Hure, der brutale Zuhälter, der unterwürfige Handlanger. Besonder gelungen: der polnische Kommissar, ein halb muffiger, halb netter, mal sturer, mal nachsichtiger und Nietzsche zitiernder Weiser.
Drei sind bekanntlich einer zuviel: wegen des polnischen Kommissars wurde nur einer der beiden Stamm-Kommissare Telheim und Hinrichs für die Aufklärung der Sache gebraucht. Also fiel gleich zu Beginn Hinrichs erst mal von der Leiter und wurde mit Knochenbrüchen für den Rest des Films ins Krankenhaus entsorgt. Die machen da kurzen Prozeß, unsere Drehbuchschreiber!
Die beiden Handlungsstränge (einerseits das Geschehen im "Milieu", andererseits die Polizeiarbeit) liefen eine Zeitlang ein bisschen zäh nebeneinander her, bis es dann doch noch recht dramatisch wurde. Man ahnte schon, wie es ungefähr ausgehen würde, das tat der Spannung aber keinen Abbruch.
Ein wenig aufgesetzt wirkte die Liebesgeschichte zwischen dem deutschen Kommissar Telheim und einer polnischen Kollegin: sehen - treffen - im Bett landen. Danach ist sie verliebt in ihn und begehrt ihn auf Dauer, er aber will doch lieber frei bleiben; sie fühlt sich daher wie ein Hure ausgenutzt. Diese Nebenhandlung sollte wohl das Verhältnis von deutschen Männern und polnischen Frauen auf einer höheren Ebene zeigen (ergänzend zur Beziehung des deutschen Zuhälters zur polnischen Prostituierten).
Insgesamt nach Anlaufschwierigkeiten ein unterhaltsamer Krimi mit einem lebendigen Einblick in ein interessantes Thema: das nicht immer leichte Verhältnis von Deutschen und Polen.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories