Freitag, 3. Oktober 2008
Rührseligkeit? Erlaubt!
("Das Leben der Anderen", ARD, 20:15 Uhr)
Welcher Film zum Thema "DDR" passt am Besten ins Fernsehprogramm zum 3. Oktober, dem "Tag der deutschen Einheit"? Dieser melodramatische Film machte das Rennen (ARD 20.15 Uhr: Primetime!) - vor dem skurrilen "Good Bye, Lenin" (ARD, 22.40 Uhr) und dem humorvollen "Go, Trabbi, go!" (dieses Jahr nicht im Programm gesichtet).
In der ersten Hälfte lässt "Das Leben der Anderen" den Zuschauer eindrucksvoll die allgegenwärtige, aber für den Einzelnen nicht greifbare Macht der Stasi spüren. Heute, 20 Jahre später ist das ja kaum mehr vorstellbar - gut also, dass es Filme wie diesen gibt, die daran erinnern.
Vom zweiten Teil bleibt vor allem ein Bild dauerhaft im Gedächtnis: der "arme" Stasi-Offizier einsam im trostlosen Keller sitzend, lauschend in eine ihm fremde Welt. Dieser vom Leben übersehene Kümmerling bekommt so das "richtige" Leben mit: Geist und Kultur, freie Gedanken, Partnerschaft und Liebe, eigenständiges Handeln. Irgendwie nachvollziehbar, dass er sich innerlich zu diesen "Anderen" schlägt und sie am Schluß sogar rettet.
Und das ist dann auch so richtig schön rührselig und ergreifend. Der Böse bekennt sich zum Guten, tut Gutes, rettet schließlich das Gute: Zeit für feuchte Augen! Kitsch? Klar beruht der große Erfolg des Films (Oscar für die beste Regie) gerade auf den Gefühlen, die er beim Zuschauer weckt.
Aber: wenn das Gute über das Böse triumphiert, wenn eine Diktatur verliert und Menschlichkeit am Ende gewinnt, ist Rührseligkeit erlaubt. Man wird sich doch noch über ein Happy-End freuen dürfen!
In der ersten Hälfte lässt "Das Leben der Anderen" den Zuschauer eindrucksvoll die allgegenwärtige, aber für den Einzelnen nicht greifbare Macht der Stasi spüren. Heute, 20 Jahre später ist das ja kaum mehr vorstellbar - gut also, dass es Filme wie diesen gibt, die daran erinnern.
Vom zweiten Teil bleibt vor allem ein Bild dauerhaft im Gedächtnis: der "arme" Stasi-Offizier einsam im trostlosen Keller sitzend, lauschend in eine ihm fremde Welt. Dieser vom Leben übersehene Kümmerling bekommt so das "richtige" Leben mit: Geist und Kultur, freie Gedanken, Partnerschaft und Liebe, eigenständiges Handeln. Irgendwie nachvollziehbar, dass er sich innerlich zu diesen "Anderen" schlägt und sie am Schluß sogar rettet.
Und das ist dann auch so richtig schön rührselig und ergreifend. Der Böse bekennt sich zum Guten, tut Gutes, rettet schließlich das Gute: Zeit für feuchte Augen! Kitsch? Klar beruht der große Erfolg des Films (Oscar für die beste Regie) gerade auf den Gefühlen, die er beim Zuschauer weckt.
Aber: wenn das Gute über das Böse triumphiert, wenn eine Diktatur verliert und Menschlichkeit am Ende gewinnt, ist Rührseligkeit erlaubt. Man wird sich doch noch über ein Happy-End freuen dürfen!
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Samstag, 20. September 2008
Piroschka - ein zauberhaftes Liebesmärchen
("Ich denke oft an Piroschka", ARD, 14:30 Uhr)
Dieser alte Film ist so schön, dass man weinen möchte ...!
Inhalt:
Der deutsche Student Andreas verbringt die Ferien in Ungarn auf dem Lande. Dort begegnet er der jungen Piroschka, das sich in ihn verliebt. Er findet sie auch ganz nett, möchte sich aber doch lieber mit der weltgewandten Reisebekanntschaft Greta treffen. Aber "Piri" bekommt Wind davon ...
Kein besonders aufregender Plot eigentlich, schon hundertmal gehabt. Und auch die Handlung zuckelt gemächlich und ohne viele Ereignisse dahin wie die Bummelbahn durch die Pußta.
Ja, wenn sie nicht wäre: Lieselotte Pulver!
Sie spielt dieses junge, süße, siebzehnjärige Mädchen nicht nur hinreißend und vollkommen - sie ist Piroschka: schön, bezaubernd, kindlich, naiv und doch auch raffiniert, verlockend, verführend ...
Nur eine Frage bleibt: was fasziniert das hübsche, fesche Mädel an diesem langweiligen steifen deutschen Tollpatsch (von Gunnar Möller gut rübergebracht), der nichts versteht, nicht tanzen kann, sich vor Gänsen fürchtet und aussieht wie Guido Westerwelle? Begreife einer die Frauen!
Man hat diesem Film vorgeworfen, klischeehaft und kitschig zu sein: nur einfache, nette, anständige, fleißige, gute Leute, das "Ungarmädel" allzu zuckersüß und die Liebe so rührend romantisch und himmlisch und traurig schön ...
Aber hallo, liebe Kritiker, dies ist kein realistischer Film über einen Urlaubsflirt! Dies ist ein Märchenfilm!
Jawohl, ein Märchen von einem Traumwesen, das dem Zauber der großen Liebe erliegt, mit allem Glück und Kummer, und letztlich unerfüllt.
Ein Film, der berührt und verzaubert. Und uns dann ein bisschen wehmütig in der Wirklichkeit zurückläßt.
Einfach zum Heulen, so schön!
Inhalt:
Der deutsche Student Andreas verbringt die Ferien in Ungarn auf dem Lande. Dort begegnet er der jungen Piroschka, das sich in ihn verliebt. Er findet sie auch ganz nett, möchte sich aber doch lieber mit der weltgewandten Reisebekanntschaft Greta treffen. Aber "Piri" bekommt Wind davon ...
Kein besonders aufregender Plot eigentlich, schon hundertmal gehabt. Und auch die Handlung zuckelt gemächlich und ohne viele Ereignisse dahin wie die Bummelbahn durch die Pußta.
Ja, wenn sie nicht wäre: Lieselotte Pulver!
Sie spielt dieses junge, süße, siebzehnjärige Mädchen nicht nur hinreißend und vollkommen - sie ist Piroschka: schön, bezaubernd, kindlich, naiv und doch auch raffiniert, verlockend, verführend ...
Nur eine Frage bleibt: was fasziniert das hübsche, fesche Mädel an diesem langweiligen steifen deutschen Tollpatsch (von Gunnar Möller gut rübergebracht), der nichts versteht, nicht tanzen kann, sich vor Gänsen fürchtet und aussieht wie Guido Westerwelle? Begreife einer die Frauen!
Man hat diesem Film vorgeworfen, klischeehaft und kitschig zu sein: nur einfache, nette, anständige, fleißige, gute Leute, das "Ungarmädel" allzu zuckersüß und die Liebe so rührend romantisch und himmlisch und traurig schön ...
Aber hallo, liebe Kritiker, dies ist kein realistischer Film über einen Urlaubsflirt! Dies ist ein Märchenfilm!
Jawohl, ein Märchen von einem Traumwesen, das dem Zauber der großen Liebe erliegt, mit allem Glück und Kummer, und letztlich unerfüllt.
Ein Film, der berührt und verzaubert. Und uns dann ein bisschen wehmütig in der Wirklichkeit zurückläßt.
Einfach zum Heulen, so schön!
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